Málaga: Janine W. berichtet aus Málaga (Regionen Alicante, Madrid, Malaga, Saragossa, Sevilla / Spanien)
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Hola! - Meine Sprachreise nach Málaga

Da ich schon immer Spanisch lernen wollte, meine Schulen es mir allerdings nicht ermöglichten und auch die Arbeitswelt mir nach meinem Abitur keine zufriedenstellenden Angebote machte, entschied ich mich von August bis April als Au-pair in Barcelona und Madrid zu arbeiten. Ich fand dort tolle Sprachschulen und lernte schnell, als ich aber wieder in Deutschland war, geriet einiges in Vergessenheit. Ein Jahr verging, ich hatte bereits mit meiner Ausbildung angefangen und nun ergab sich die Möglichkeit ein sechswöchiges Auslandspraktikum in Lima zu machen – Mindestanforderung B2. Da dachte ich mir, so eine Sprachreise ist da doch genau das richtige: 3 Wochen Spanischkurs, leben in einer spanischen Familie und nebenbei die spanische Sonne genießen – was will man mehr?! Eine Freundin, die eine Ausbildung in einem Reisebüro machte, erzählte mir von einer Schule in Málaga „Malaca Instituto“ und nach einigen Internetrecherchen buchte ich meine Sprachreise dorthin – allerdings nicht bei ihr, sondern über team! Sprachreisen ;-) Ca. 3 Wochen vor Reiseantritt bekam ich die Unterlagen von team! zugeschickt und freute mich riesig, da ich bei einer alleinerziehenden Mutter wohnen sollte, deren Tochter nur 2 Jahre jünger war als ich, ich stellte mir vor, dass ich in ihr bestimmt eine gute Freundin finden könnte, die mir die Stadt zeigt und mich ihren Freunden vorstellt, was bedeutet hätte, dass ich rund um die Uhr mit der spanischen Sprache konfrontiert gewesen wäre…aber wie es das Schicksal so will, kam eine Woche vor meiner Reise ein weiteres Schreiben von team!, in dem stand, dass sie bei mir einen Familienwechsel vornehmen mussten…nun sollte ich zu einem 70jährigen Ehepaar kommen, deren Kinder schon fast so alt wie meine Eltern und ausgezogen waren. Meine Stimmung war im Keller, aber ich ließ es auf mich zukommen. Am 05. August um 10:25 Uhr startete dann meine Ryanair Maschine von Frankfurt Hahn nach Málaga. Alle meine Reisen nach Spanien unternahm ich allein und mit Ryanair und normalerweise hatte ich das Glück einen netten Sitznachbarn zu haben, der vorzugsweise auch spanischer Herkunft war, aber dieses Mal – Pustekuchen – 3 Stunden Stille. Na gut, ich kam in Málaga an, betrat das Terminal und stellte mit belustigter Verwunderung fest, dass die Ausschilderungen zuerst auf Deutsch, dann auf Englisch und zuletzt auf Spanisch waren – ich war doch nicht auf Malle gelandet?! Der Taxifahrer, der anscheinend sehr stolz auf seine paar Brocken Englisch war, denn er baute in seine Sätze immer mal vereinzelte englische Worte ein, obwohl ich ihm sagte, dass ich ihn sehr gut verstehe, brachte mich nach ein paar Orientierungsschwierigkeiten zu meiner Gastfamilie, knöpfte mir 30€ ab und schon stand ich allein vor dem großen Tor, klingelte und mir öffnete eine sehr herzliche und strahlende ältere Dame , sie zeigte mir mein Zimmer – ich hatte sogar ein eigenes Bad – und dann lernte ich auch den Mann dazu kennen, der nicht weniger herzlich war, er bot mir gleich einen Wein in seinem eigenen kleinen Weinkeller an und kurz darauf wurde gegessen, das Essen war toll und ich war glücklich. Die Enttäuschung über den Familienwechsel war verflogen und ich schloss die beiden ziemlich schnell in mein Herz. Jeden Sonntagabend veranstaltet das Malaca Instituto eine kleine Informationsveranstaltung und einen Umtrunk für die neuen Schüler. Eine Russin, die eine Woche vor mir angereist war und auch in meiner Familie wohnte, zeigte mir die Schule, die nur 5 min Fußweg von unserem Haus entfernt war und sogar mit Pool, einem kleinen Restaurant und WLAN ausgestattet war.

Die Direktorin erzählte uns Neuen an jenem Sonntagabend wie die nächsten Tage ablaufen sollten und dass wir am nächsten Tag um 08:30 Uhr einen Einstufungstest machen müssten. Auf persönlichen Wunsch und natürlich aufgrund meines Testergebnisses wurde ich in B1 3 eingestuft – das bedeutete Subjuntivo – juhu! Jede Woche behandelt man im Unterricht ein Buch, B1 besteht aus 4 Büchern. Ich lernte wirklich viel in der Schule und das Konzept der wechselenden Lehrer gefiel mir sehr gut. Alle Lehrer waren sehr offen, herzlich und hilfsbereit, sodass die Schule auf mich sofort einen guten Eindruck machte. Mein Tagesablauf sah also wie folgt aus: von 08:30 – 12:30 Uhr hatte ich den normalen Standard-Unterricht, in dem wir die Grammatik und die Themen im Buch bearbeiteten, danach hatte ich noch zwei Stunden Kommunikationsunterricht, in dem man über verschiedene Themen sprach. Einmal kam es sogar vor, dass die beiden anderen Schüler nicht zum Unterricht kamen, sodass ich eine Privatstunde hatte ;-) Um 14:30 Uhr endete der Unterricht dann und ich ging nach Hause, wo Isabel schon mit dem Mittagessen wartete, manchmal kostete es mich zwar Überwindung zu essen, was auf den Tisch kam, da ich vorher noch nie Muscheln und dergleichen gegessen hatte, aber meist schmeckte mir ihr Essen sehr gut und ich bin froh dadurch auch ein Stück mehr spanische/andalusische Kultur kennengelernt zu haben. Ab ca. 16 Uhr hatte ich dann Freizeit und natürlich noch die Wochenenden, an denen ich Ausflüge machen konnte. Mein erster Ausflug war von der Schule organisiert und ging nach Granada. Ich wollte unbedingt die Alhambra sehen und sie war auch wirklich beeindruckend. Schade war allerdings, dass wir eine riesige Gruppe waren, sodass alles etwas stressiger vor sich ging und dass, dadurch dass die Schule eine Führung gebucht hatte, wenig Zeit dafür war sich selbst umzuschauen. Danach fuhren wir in die Innenstadt, wo wir gerade genug Zeit hatten etwas zu essen und durch die kleinen Gässchen mit den Souvenirgeschäften zu laufen, dann traten wir auch schon wieder den Rückweg an – die Fahrt dauerte ca. 2 Stunden. Alle anderen Ausflüge habe ich selbst organisiert, aber ich muss trotzdem sagen, dass der Ausflug nach Granada mit der Schule im Endeffekt besser war als wenn ich auf eigene Faust losgezogen wäre, weil gerade zu dieser Zeit die Schlangen unfassbar lang sind und keine Garantie besteht, dass man in die Alhambra reinkommt. Die Schule hat das natürlich alles schon im Voraus geregelt und wir mussten gar nicht anstehen.

Sehr gut gefallen hat mir Sevilla! Der Plaza de España und der anschließende Park sind einfach beeindruckend und schon allein eine Reise nach Sevilla wert. Leider waren wir nur einen Tag dort, ich würde mindestens 2 Tage empfehlen. In Sevilla habe ich mir auch einen Fecher gekauft, was ein absolutes Muss (für jedes Mädel ;-) ist, wenn man eine Reise nach Spanien und vor allem nach Andalusien macht. Außerdem war ich noch in Tarifa, von dessen Strand aus man bis rüber zur Küste von Marokko sehen kann. Dann haben wir eine zweistündige Bootsfahrt gemacht, wo wir Delfine und Unmengen von Pilotwalen beobachten konnte, die sogar ein Junges hatten. Die Fahrt kostet normalerweise 30€, mit Schüler- oder Studentenausweis nur 20€, was sich definitiv lohnt. Im Juli/August besteht sogar die Chance Orka Wale dort anzutreffen, leider war uns dies vergönnt. Wir waren an einem Sonntag dort und dienstags vorher hatten Touristen das Glück welche zu sehen.

Darüber hinaus sind die Strände von Torremolinos auf jeden Fall empfehlenswert und Nerja sowie Umgebung sollen wohl auch sehr schön sein, vor allem zum Tauchen. Dahin habe ich es leider in der kurzen Zeit nicht mehr geschafft. Aber Málaga an sich ist auch eine sehr schöne Stadt, die viel zu bieten hat! Wie z. B. die Stierkampfarena, auch wenn ich nichts davon halte, habe ich mir einen „Stierkampf“ angesehen. Dieser war allerdings kostenlos, da es keine corrida, sondern eine novillada war, das heißt, dass junge Stierkämpfer, die sich noch in der Ausbildung befinden, kämpfen. An einem Abend werden sechs Stiere getötet, ich bin aber schon nach dem zweiten gegangen.

Ein weiteres Highlight waren für mich meine fünf Salsa-Privatstunden, die der an der Schule angestellte Tanzlehrer ausnahmsweise in diesem Monat für 30€ anbot. Es hat mir so viel Spaß gemacht und ich hoffe ich kann das in Deutschland weitermachen.

Am Freitag, den 24. August flog ich wieder nach Hause mit meinem Zertifikat über das Niveau B1 und die Teilnahmebescheinigung des Kurses B2 1 in der Tasche. Den Sprachtest für mein Auslandspraktikum habe ich nun auch bestanden, also steht auch dem nichts mehr im Wege. :-)

Vielleicht versuche ich mich ja im nächsten Jahr an Italienisch, auch wieder über team! Sprachreisen.

Hasta luego! :-)