Linda Blaesche berichtet aus Auckland (Nordinsel / Neuseeland)
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Ein halbes Jahr musste ich warten um endlich nach Auckland (Neuseeland) zu fliegen. Am 17. Juni war es soweit. Um 20.00 Uhr startete mein Flieger zu erst nach Frankfurt und nach drei-stündiger Wartezeit der Langstreckenflug nach Neuseeland.
Im Flugzeug habe ich kaum geschlafen so aufgeregt war ich. Am Samstag gegen Mittag war ich dann endlich in Auckland angekommen. Ein Mann, der aus den Niederlanden kam und nach Neuseeland ausgewanderte, holte mich vom Flughafen ab. In seinem Auto saßen noch zwei andere internationale Schüler, ein Mädchen und ein Junge aus Saudi Arabien. Als mir das nette Lächeln des Jungen aus Saudi Arabien, sein Name ist Nasser, entgegenflog und durch ein „Hello. How are you?“ beendet wurde, wusste ich noch nicht, dass er einer von den Personen seien wird, die mich die ganze Zeit in Neuseeland begleiten würden.
Nach dem wir Nasser nur drei Straßen von mir entfernt zu seiner Gastfamilie gebracht hatten, konnte ich meine Gastmutter, mit welcher ich zuvor schon per Email geschrieben hatte, und ihren jüngsten Sohn William persönlich kennenlernen.
Ich wurde so herzlich aufgenommen, dass ich mich gleich von Anfang an geborgen fühlte. Nachdem wir Mittag gegessen hatten und ich meine Sachen ausgepackt hatte, zeigte mir meine Gastmutter die Stadt.
Am Montag war ich schon ganz aufgeregt und ich hatte auch ein bisschen Angst vor dem Tag. Fragen wie: wie werde ich in der Schule empfangen? Werde ich schon jemanden kennen? schwirrten mir durch den Kopf. Ich hatte Glück, denn Nasser ging mit auf dieselbe Schule. Er begrüßte mich wie am Samstag und wir unterhielten uns noch eine ganze Weile, bis der „Einführungstag“ anfing. Nach der Willkommensrede und dem Test wurden wir in Newmarket, der Stadtteil in dem sich die Schule (Kaplan Aspect) befindet, herumgeführt. Danach bekamen wir unsere Stundenpläne.
Leider war ich mit keinen meiner neuen Freunde in einer Klasse, jedoch wurde ich freundschaftlich in der neuen Klasse aufgenommen.

Es fällt einem nicht allzu schwer Freunde zu finden, weil jeder freundlich auf einen zu geht und fragt, wie es einem geht, wie man heißt und woher man kommt und es ist sehr erstaunlich, wie interessiert die Menschen an einem sind. Man wird immer freundlich gegrüßt, auch wenn denjenigen, mit denen man bisher nur kurz Kontakt hatte. Es ist, als ob jeder jeden kennt.
Auch die Lehrer sind bemüht auf jeden Schüler individuell einzugehen.
Da ich mich in der ersten Klasse langweilte, weil ein Großteil der Themen bereits in meiner dt. Schule behandelt worden waren und ich somit nichts Neues lernen konnte, brachte mich meine Lehrerin in eine andere klasse. In der Schule war es typisch, dass wir die Lehrer beim Vornamen ansprechen konnten. So kam ich zu Carol, welche Lehrerin einer anderen Intermediate class war. Aber leider hat das auch nicht geholfen, weil die Klasse genau die gleichen Themen behandelt hat. Deswegen kam ich nach einer Woche bei Carol in die Higher Intermediate class von Steve. Der Unterricht mit Steve bot mir mehr. Er wusste, wie er mit jeden einzelnen der Schüler umzugehen hat und wie er sie fördern kann. Ich habe bei ihm in zwei Wochen mehr gelernt, als ich es in zwei Jahren Englischunterricht hier in Deutschland habe.

Nach der Schule wurden jeden Tag Aktivitäten wie Softball, Besuch des Skytowers, Backen, Zoobesuche, usw. angeboten. An den Wochenenden konnte man eintägige oder auch mehrtägige Ausflüge zum Beispiel nach Rotorua, Taupo oder zu der „Bay of Island“ unternehmen. Dies war eine sehr gute Möglichkeit noch mehr Schüler von Kaplan kennen zu lernen, mit den neuen Freunden etwas gemeinsam zu unternehmen und die englische Sprache zu verbessern.
Ich kann jedem nur empfehlen bei Ausflügen und Aktivitäten teilzunehmen, denn wenn man schon am anderen Ende der Welt ist, dann sollte man viele Erfahrungen machen.

Eine gute Möglichkeit mehr über die Natur Neuseelands zu lernen, ist mit den Fähren, die im Hafen von Auckland regelmäßig abfahren, die nahegelegenen Inseln zu besichtigen. Ich habe mir Tiritiri Matangi Island (eine nur Naturschutz stehende Insel, auf der man sich die einheimischen Vögel von Neuseeland in der Natur beobachten kann), Rangitoto (eine kegelförmige Insel, die früher mal ein aktiver Vulkan war), Waiheke Island (die einzige der drei Insel auf der Menschen leben).

Auch im Winter liegen die Temperaturen in Auckland immer bei ca. 15°C, so dass man an sonnigen Tagen im Meer baden gehen kann.

In Neuseeland konnte ich viele Erfahrungen sammeln und  viele neue Freunde kennenlernen, so dass ich am letzten Schultag, an dem man die Möglichkeit hat sich bei der „graduation“ von seinen Freunde und Lehrern zu verabschieden, sehr traurig war und es mir schwer viel, die gemachten Erfahrungen so abrupt beenden zu müssen.

Allerdings bin ich froh, dass der Kontakt zu meinen Freunden aus Neuseeland noch immer besteht und einige von ihnen mich bald in Deutschland besuchen werden.
Neuseeland hat mir das Tor zur Welt geöffnet. Ich habe so viele Einladungen in die verschiedensten Länder von meinen Freunden bekommen, dass ich gar nicht weißt, welches ich mir zuerst ansehen soll.

Es lohnt sich auf jeden  Fall eine Sprachreise zu machen, um neue Menschen, neue Kulturen und deren Geschichte kennen zu lernen. Auch wenn man Englisch nicht so wirklich mag, lohnt es sich. Bevor ich nach Neuseeland geflogen bin, war Englisch eines der von mir am meisten gehassten Fächer, mittlerweile habe ich ein Febel für Englisch entwickelt, der mich dazu bringt immer häufiger diese Sprache zu sprechen bzw. zu schreiben.

Neuseeland war die mit Abstand schönste Zeit meines bisherigen Lebens, auf Grund dessen habe ich beschlossen erneut nach Neuseeland zu fliegen und die Erfahrungen, die ich vor Ort gesammelt habe, zu vertiefen. Die dort gemachten Erfahrungen haben mir gezeigt, wozu ich fähig bin, ja sogar wer ich bin. Diesen Erfahrungswert wünsche ich jeden.