Lisa Völkel (16 Jahre) berichtet aus Dublin (Irland)
Besucht uns auf:

Am Tag des Abflugs war ich noch völlig entspannt, ich konnte noch gar nicht fassen, dass ich für 2 Wochen alleine in ein fremdes Land fliegen würde. Meine Eltern waren aufgeregter als ich. Ich hab gleich beim einsteigen gemerkt, das ich die einzige bin die von Berlin aus flog, aber das machte mir nichts, wusste ich doch, das ich spätestens in Frankfurt Andere treffen würde. Ich musste zwar in Frankfurt ganz schön wetzen um meinen Flieger noch zu bekommen, aber es ist alles gut gegangen. Ich hätte mich auch gar nicht beeilen brauchen, den das Flugzeug hob mit 1 ½ Stunden Verspätung ab, was aber jederzeit passieren konnte. Noch immer sah ich keinen mit dem IST oder TEAM Aufkleber, was ich aber damit abtat, dass das Flugzeug sehr groß sei und ich sie später immer noch treffen kann.
Was dann auch tatsächlich passierte und zum Schluss waren wir ne Truppe von 10 Leuten. Wir hatten das Glück, dass zu dem Zeitpunkt unserer Anreise auch gleich ein Wechsel der Teamleader anstand, sodass wir unsere Leaderin gleich am Flughafen trafen. Wir fuhren zu einer Kirche, die auch später immer unser Treffpunkt war.
Dort wurden wir von unseren Gasteltern abgeholt. Als mein Gastvater mich mit dem Auto abholte war ich schon ganz schön aufgeregt und bin auch prompt auf die Fahrertür zugesteuert, die ja in Irland auf der anderen Seite ist. Wir lachten darüber und ich sprach meine ersten Wörter in englisch. Ich tat mich damit noch ziemlich schwer. Mein Gastvater zeigte mir die Gegend und auch gleich die Schule auf die ich gehen würde. Ich wohnte nur 5 Minuten Fußweg von ihr entfernt, was sich später als sehr praktisch erwies, denn viele mussten morgens mit dem Bus zur Schule fahren und die Busse in Dublin unterscheiden sich doch sehr von denen in Deutschland. Trotz allem hat mir Bus fahren immer einen Heidenspaß gemacht.
Ich kam also an dem Haus an in dem ich die nächsten 2 Wochen verbringen würde. Ich wurde gleich von der ganzen Familie und von den anderen Gastschülern die dort lebten begrüßt.
Meine Gasteltern hatten 2 Kinder, einen 8 Jährigen Sohn und eine 1 Jahre alte Tochter. Ich teilet mir mit einer Tschechin das Zimmer mit der ich mich später sehr gut verstand. Sie gab mir Tipps, zeigte mir in der Schule wo ich hin muss und wo was im Haus zu finden war.
Am ersten Schultag hatten wir zuerst einen Einstufungstest. Den fand ich ganz schön schwer und ich kam auch nicht in ein all zu hohes Level. Dafür habe ich meine Klasse geliebt.
Ich war die einzige Deutsche, was ich gar nicht so schlimm fand, ich habe trotzdem alles verstanden. Wir hatten viel spaß zusammen und haben oft Späße gemacht. Die Sprache war echt keine Problem. In der Frühstückspause hat sich dann die deutsche Truppe getroffen. Wir haben über den Nachmittagsausflug geredet und nebenbei unser Lunch verzehrt, was sich vom deutschen, doch sehr unterscheidet, aber das sollt jeder selbst heraus finden. In der ersten Stunde hatten wir Grammatik und in der zweiten Konversation. Wir haben immer über recht interessante Themen geredet, sodass jeder was sagen konnte. Wir haben Gruppenspiele gemacht und so die Leute aus den anderen Ländern kennen gelernt.
Am Nachmittag hat unsere Gruppe immer einen Ausflug unternommen. Wir haben Castles besichtigt, berühmte Städte und interessante Sehenswürdigkeiten. Am Abend kam man nach Hause zu seiner Gastfamilie. Oft habe ich mich mit meiner Gastschwester zusammengesetzt und wir haben geredet oder gemeinsam fernsehen geguckt. Zu einer festen Zeit wird dann zu Abend gegessen. Auch das unterscheidet sich vom normalen deutschen doch ziemlich und am Anfang staunt man ganz schön was man da auf den Teller bekommt.
Aber keine Panik, jedes Kind liebt so ein Essen. Abends sind wir dann manchmal zusammen weggegangen. Mal mit der ganzen Gruppe zum Bowling oder zum Dog Race oder man trifft sich nur mit seinen Freunden um ins Kino zu gehen. Einmal die Woche ist eine von der Schule organisierte Disco, die gar nicht so schlimm ist, wie alle immer behaupten. Also nichts einreden lassen, sondern erst einmal angucken Einmal die Woche haben wir dann noch Zeit zum Shoppen gehabt. Unsere Leaderin hat uns in der Stadt abgeladen und wir haben kräftig unsere Geldbeutel geleert. Am Sonntag hatten wir unseren freien Tag, wo wir aber meistens auch nach Dublin rein gefahren sind, denn am Sonntag ist da genauso ein Betrieb wie an völlig normalen Wochentagen. Am Samstag davor hatten wir unseren Ganztagesausflug. Wir haben ein altes Gefängnis besucht. Es war klasse. Wir hatten zwar nicht immer Glück mit dem Wetter, aber trotzdem war es herrlich. Und hier eine Warnung. In Irland kann es sehr windig werden. Uns!
hats manchmal fast weggeweht.
An meinem vierten Tag kamen noch mal zwei Students zu meiner Gastfamilie. 2 französische Mädchen, was nicht besonders prickelnd war. Wenn wir am Essenstisch zusammen saßen, haben die zwei nur Französisch geredet. Als meine tschechische Gastschwester noch da war ging es noch, aber als ich dann eine Woche mit denen alleine war, wurde es doch recht nervig. Deswegen würde ich auch empfehlen alleine zu fahren oder zumindest nicht in dieselbe Familie zu gehen. So kann man besser englisch lernen und es ist für die Gasteltern nicht so blöd, wenn sie nicht wissen über was ihr euch unterhaltet.
Trotzdem hab ich alles ganz lieb gewonnen, das Haus in dem ich wohnte, die Straße in der ich lebte (wozu man sagen muss, wenn man in ein richtiges Dublin Vorstadt Viertel kommt, kann man das eine Haus von dem Anderen am Anfang gar nicht unterscheiden, bin das erste mal ne halbe Stunde durch die Gegend geirrt, bevor ich nach Hause fand J) und natürlich die Schule, die Lehrer und meine Klasse, die ich leider verlassen musste, weil ich eine Stufe höher eingestuft wurde.
Als die 2 Wochen vorbei waren, war ich richtig unglücklich. Ich wollte partout noch nicht nach Germany zurück. Aber trotzdem war ich auch glücklich wieder nach Hause zu kommen. Nachdem ich eine hektische Fahrt zum Flughafen hatte, weil wir viel zu spät dran war, verabschiedete ich mich von der grünen Insel, die ich wirklich sehr lieb gewonnen hab. Im Flugzeug saßen wir jetzt natürlich alle zusammen. Am Frankfurter Flughafen kam dann der große Abschied und ich flog als einzige nach Berlin weiter.
Doch trotz allem steh ich immer noch mit all meinen Freunden in Kontakt und würde, wenn ich die Möglichkeit hätte, gerne wieder eine Sprachreise machen.
Es war eines der tollsten Sachen die ich je gemacht!